Wolf und Mensch
Einst eine Erfolgsgeschichte
Solange
der
Mensch
als
Jäger
und
Sammler
unterwegs
und
somit
nicht
sesshaft
war,
war
die
Beziehung
zwischen
ihm
und
dem
Wolf
in
Ordnung.
Beide
profitierten
voneinander.
Der
Mensch
schaute
sich
sogar
Jagdstrategien
vom
Wolf
ab,
denn
beide
jagten
schließlich
im
„Rudel“ !
Die
Wölfe
folgten
den
nomadisierenden
Clans
der
Menschen
und
profitierten
von
Jagdüberresten
welche
die
Menschen
an
ihren
Lagerstellen
zurückließen.
Hier
kam
es
dann
nach
heutigen
Forschungserkenntnissen
bereits
vor
ca.
15.000
Jahren
zu
ersten
Annäherungen
zwischen
Wolf
und
Mensch,
aus
denen
dann
die
ersten
„Haushunde“
und
damit
ihre
Erfolgsgeschichte
mit
dem
Menschen
letztlich
hervorgingen.
Heute
ist
der
Canis
lupus familiaris - der Haushund - das beliebteste Haustier.
Aber
und
da
brauchen
wir
uns
nichts
vormachen,
auch
der
kleinste
Chihuahua
stammt
in
seiner Ahnenlinie direkt vom Wolf ab.
Das
allgemeine
Äußere
mag
nicht
so
erscheinen,
aber
öffnen
wir
einmal
das
kleine
Schnäuzchen
dann
werden
wir
auch
dort
das
Gebiss
eines
Beutegreifers
vorfinden,
welches in der Zahnformel dem des Wolfes gleicht - nur viel kleiner halt !
Die
Probleme
fingen
erst
an,
als
der
Mensch
sesshaft
wurde
und
begann
Ackerbau
und
vor
allem Viehzucht zu betreiben. Dazu gehe ich aber noch beim Punkt Weidetiere ein.
Begegnung Wolf - Mensch
Zunächst
meinen
he
rzlichen
Glückwunsch,
denn
sollten
Sie
einem
Wolf
in
der
Natur
tatsächlich
begegnen,
sind
Sie
einer
der
wenigen
Menschen,
ein
Glückspilz
geradezu,
dem
dieses
Erlebnis
zuteil
wird.
Und
ich
weiß
wovon
ich
rede..
Dazu aber an anderer Stelle mehr.
Was
aber
mache
ich,
wie
verhalte
ich
mich
nun
richtig,
wenn
ich
tatsächlich
einmal
in
diese
Situation
gelangen
sollte
?
Diese
Frage
ist
ganz
einfach
zu
beantworten:
Ruhig und respektvoll !!
Genießen
sie
diesen
Augenblick,
vielleicht
sogar
diese
Augenblicke,
denn
in
der
Regel
und
das
weiß
ich
nun
aus
mehrfacher
eigener
Erfahrung
von
zufälligen
(Nah)-begegnungen
durch
eigene
Feldforschung,
dass
eine
solche
Begegnung
nicht
lange
andauert.
Es
sei
denn,
der
Wolf
bemerkt
sie
nicht
sofort,
durch
vielleicht
eine
entsprechend
günstige
Windrichtung.
So
wie
bei
dem
Foto
oben,
als
ich
an
dem
Abend
zufällig
auf
die“Welpen“,
den
Rüden
und
seine
Schwester
des
sogenannten
„Barnstorfer
Rudels“
stieß
und
unbemerkt
fast
eine
Dreiviertelstunde
mit
ihnen
am
selben
Platz
verbringen
durfte.
Bis
sie
mich dann bemerkten und… weg waren sie.
Dies
ist
eine
Erfahrung,
die
ich
nie
in
meinem
Leben
vergessen
werde.
Das
sind
Momente,
die sich einem ewig ins Herz als Erinnerung eintragen.
Wenn
ihnen
aber
eine
unverhoffte
Kontaktsituation
unangenehm
sein
sollte,
weil
das
Tier
vielleicht
relativ
nah
an
Ihnen
dran
ist,
machen
sie
sich
bemerkbar.
Dann
hat
der
Wolf
die
Gelegenheit,
Sie
wahrzunehmen
und
sich
dann
zurückzuziehen.
Ziehen
sie
sich
dann
ebenfalls
aber
langsam
zurück.
Den
Blick
dabei
immer
auf
den
Wolf
gerichtet.
Anders
als
bei einem Hund, schauen sie dem Wolf direkt in die Augen.
Bitte niemals wegrennen!!
Sollte
der
Wolf
sie
wahrnehmen,
wird
er
sich
in
aller
Regel
sofort
zurückziehen.
Da
hier
ein
Prädator
auf
einen
anderen
Prädator
trifft
und
als
solchen
dürfte
der
Wolf
sie
erkennen.
Er
wird
dann
wahrscheinlich
nicht
in
panischer
Flucht
davonrennen,
sondern
sie
evtl.
sogar
einen
Moment
lang
betrachten
und
dann
davontrotten.
Hierbei
kann
es
sein,
dass
er
sich
sogar noch mehrfach umdreht, um seinen eigenen Rückzug zu sichern.
Es
ist
sogar
möglich,
dass
sich
das
Tier
Ihnen
nähert.
Dies
tun
in
der
Regel
aber
nur
junge,
unerfahrene
und
damit
wie
alle
„Kinder“
extrem
neugierige
Jungwölfe.
Sie
wollen
sehen
wer
und was sie sind und wer und was da in ihrem Revier auftaucht und herumläuft.
Machen
sie
sich
dann
Groß,
repräsentieren
sie
sich
und
machen
es
jetzt
genau
umgekehrt.
Zeigen
sie
diesem
neugierigen
Jungschnösel
dass
ihnen
sein
Verhalten
nicht
passt
und
gehen
eher
auf
ihn
zu
als
dass
sie
sich
zurückziehen.
Machen
sie
Lärm,
bewerfen
sie
ihn
notfalls
mit
Ästen
und
Zweigen,
was
ihnen
immer
gerade
unter
die
Finger
kommt.
Für
ganz
mutige, rennen sie direkt ein Stück weit auf ihn zu und schreien ihn dabei an.
Wenn
es
die
Situation
hergibt,
machen
sie
bei
einer
Wolfsbegegnung
immer
Fotos,
denn
so
schnell
werden
sie
eine
solche
Gelegenheit
nicht
mehr
bekommen.
Machen
Sie
die
Bilder
bitte
aus
der
Distanz
heraus
und
verfolgen
das
Tier
dazu
nicht.
Der
Wolf
könnte
sich
dann
dabei
in
die
Enge
gedrängt
und
provoziert
fühlen
und
das
könnte
dann
tatsächlich
zu
einer
gefährlichen Situation führen.
Seien
sie
sich
immer
bewusst,
der
Wolf
ist
kein
domestizierter
Hund
und
er
ist
kein
Kuscheltier.
Er
ist
was
er
ist,
ein
wildlebender
Beutegreifer,
in
dessen
Beuteschema
sie
nicht
hineinpassen.
Für
ihn
sind
sie
nichts
weiter
als
ein
weiteres
Lebewesen,
welches
er
ohne
wenn
und
aber
in
seinem
Lebensraum
akzeptiert,
solange
man
respekt-
und
rücksichtsvoll sich ihm gegenüber verhält.
Wolf und Menschenobjekte
Dörfer,
Straßen,
Siedlungen,
Höfe,
Acker-
und
Weideland
etc.
sind
eindeutig
von
uns
gemacht. Was haben sie nun mit dem Wolf aber gemein ?
„NICHTS“
würde
ihnen
jetzt
jeder
Wolfsgegner
entgegnen.
Der
Wolf
hat
dort
nichts
zu
suchen !! Er gehört nicht in unsere Kulturlandschaft !!
„ALLES“ sage ich !!
Denn
richtig
ist,
all
diese
Dinge
stehen,
liegen
verteilen
sich
in
ein
und
demselben
Lebensraum,
den
sowohl
der
Wolf
als
auch
der
Mensch
nutzt.
Und
wir
müssen
uns
immer
wieder
vergegenwärtigen,
wir
hatten
den
Wolf
in
Mitteleuropa
ausgerottet
und
er
kehrt
jetzt
in
die
von
uns
gemachte
Kulturlandschaft
seine
ureigenste
Heimat
ohne
unser
Zutun
zurück.
Und
er
kommt
prima
in
ihr
klar.
Und
es
ist
nicht
unnatürlich,
wenn
sich
ein
Wolf
mal
einer
Siedlung
nähert
oder
sogar
über
die
Dorfstraße
trottet
-
auch
nicht
am
helllichten
Tag.
In
der
Regel sind auch dies unerfahrene Jungtiere. Ich wiederhole mich hier gerne noch einmal:
Hierfür
möchte
ich
gerne
das
Beispiel
der
Wölfin
Timisch
aus
Rumänien
anführen,
sie
ist
jahrelang
tagtäglich
an
einer
immer
gut
besuchten
Bushaltestelle
vorbeigetrottet.
Niemand
nahm
von
ihr
Notiz,
da
jeder
sie
für
einen
Hund
hielt.
Und
dies
aus
dem
einfachen
Grund,
weil
sie
ein
Senderhalsband
trug.
Und
niemandem
ist
etwas
geschehen,
genauso
wenig
wie bei uns in Deutschland, seit der Wolf sich hier wieder angesiedelt hat.
Wolf und Freizeitaktivitäten
Müssen
wir
nun,
da
der
Wolf
wieder
da
und
auf
dem
Vormarsch
ist
unsere
Freizeitaktivitäten einschränken oder gar einstellen ?
Nein
!
Die
Vergangenheit
und
damit
meine
ich
den
Zeitraum
seit
der
Wolf
bei
uns
wieder
aufgetaucht
ist
bis
heute
hat
gezeigt,
dass
unter
den
jetzigen
Bedingungen
keine
Gefahr
von
wildlebenden
Wölfen
für
den
Menschen
ausgeht.
Dies
bedeutet,
dass
wenn
Wölfe
bei
ihnen vorkommen, ihre Freizeitaktivitäten im Freien nicht gestrichen sind.
Sicher
sind
bei
einem
Zusammentreffen
wie
oben
beschrieben
die
genannten
Verhaltensmaßregeln
einzuhalten
und
sie
gelten
gleichfalls
für
Kinder
und
Erwachsene.
Dabei
ist
es
egal,
ob
sie
nun
dabei
einem
Wolf
oder
gleich
einem
ganzen
Rudel
begegnen.
Wichtig
ist
immer
ein
offener
Umgang
mit
dem
Thema
durch
Information
von
öffentlichen
Stellen
wie
der
Politik
oder
Leuten
die
sich
mit
dem
Wolf
in
seiner
Ökologie
und
Biologie
beschäftigen.
Seien
Sie
neugierig
und
informieren
sie
sich
selbst,
sprechen
sie
mit
ihren
Kindern
über
das
Thema
Wolf.
In
Sachsen
z.
B.
wird
der
Umgang
mit
dem
Wolf
in
den
Kindergärten
und
Grundschulklassen
erläutert.
In
Polen
schon
seit
ewigen
Zeiten.
Und
es
funktioniert.
Denn
überall
dort,
wo
der
Wolf
nie
ausgerottet
war
ist
der
Umgang
mit
ihm
möglich
und
er
wird auch gelebt.
In
Polen
an
der
Grenze
zu
Deutschland
liegt
z.
B.
ein
großes
Freizeit-
und
Erholungsgebiet,
mitten
im
Wolfsland,
die
Menschen
gehen
dort
nach
wie
vor
trotz
der
Anwesenheit
des
Wolfes
ihren
Freizeitaktivitäten
nach.
Und
es
gibt
dort
nicht
nur
den
Wolf,
sondern
auch
noch Bären und Luchse zusätzlich.
Habituierung - was ist das ?
Was
sie
bei
einer
Wolfsbegegnung
NIEMALS
machen
dürfen,
ist
das
Tier
füttern.
(Konditionierung
auf
Futter)
oder
bei
einer
Begegnung
mit
vielleicht
Welpen,
diese
zum
spielen
zu
animieren
und
auffordern
(Konditionierung
auf
positive
Reize
durch
z.
B.
Spiel).
Denn
genau
dies
kann
zu
einer
sogenannten
Habituierung
-
zu
einer
Gewöhnung
an
den
Menschen
oder
menschliche
Strukturen
und
zu
ungewolltem
Verhalten
des
Wolfes
und
damit tatsächlich zu gefährlichen Situationen führen.
Nehmen
wir
das
Beispiel
der
Wolf
wird
von
ihnen
gefüttert.
Es
passiert
zunächst
nichts,
auch
beim
nächsten
Zusammentreffen
geschieht
ihnen
nichts.
Bei
einem
weiteren
„Rendezvous“
haben
sie
aber
nicht
genug
oder
garkein
Futter
dabei.
Der
Wolf,
der
es
aber
gewohnt
ist
von
ihnen
etwas
zu
bekommen,
fordert
dies
jetzt
auf
seine
ihm
eigene
Weise
ganz
massiv
dennoch
ein,
schliesslich
lehrten
sie
ihm
ja,
dass
er
etwas
bekommt,
wenn
sie
da sind.
Diesmal
bekommt
er
aber
nichts.
D.
h.
bisher
positive
von
ihnen
ausgesendete
Signale
und
Reize
bleiben
aus,
was
dann
zu
sehr
aufdringlichem,
dreisten
und
im
schlimmsten
Falle
aggressiven
Verhalten
und
somit
zu
gefährlichen
Situationen
führen
kann.
Wölfe,
die
vom
Menschen
konditioniert
wurden,
verlieren
ihre
Scheu.
Auch
diese
sind
nicht
persé
gefährlich,
aber
wenn
dann
die
Kommunikation
klemmt
und
das
dürfte
in
99,99999999
%
der Fall sein; das muss nicht sein.
Daher
ist
es
auch
eine
weitere
wichtige
Regel,
in
Wolfsgebieten,
Nahrungsreste
immer
verschlossen
zu
entsorgen
um
eine
passive
Konditionierung
auf
Futter
und
damit
eine
Habituierung auszuschließen.
Fälle,
wo
es
zu
solchen
kritischen
Situationen
kommen
kann,
sind
immer
determiniert
von
den nachstehend aufgeführten Faktoren, die dabei eine große Rolle spielen:
-
Starke Habituierung - verstärkt durch häufigen Rudelkontakt, verringerte
und konsequenzlose Distanz zum Wolf, keine Vergrämung
-
Positive Konditionierung - Verhaltensverstärkung durch Anfütterung oder Spiel
-
Tollwut - Deutschland gilt jedoch seit 2008 als Tollwutfrei
-
Provokation - in die Enge treiben der Tiere, Stalking
-
Aufsuchen der Wölfe - mit läufigen Hündinnen als Sexualpartner
-
Prädation